Digitalisierung dank Corona - Kartenzahlung. Wie schnell das Thema Kartenzahlung in Deutschland in den Fokus geraten kann, sieht man aktuell. Auch hier "hilft" uns Corona bei einem wichtigen Schritt zur Digitalisierung. Hier habe ich in den letzten Wochen einige Fortschritte gespürt, die ich in den nächsten Jahren in Deutschland nicht erwartet - wohl aber gewünscht - hätte. Auch hier kann man wieder der Krise etwas Positives abgewinnen.

Digitalisierung dank Corona - Kartenzahlung

Vorneweg - ich bin nicht für eine Abschaffung des Bargeldes. Bargeld hat immer noch seine Daseinsberechtigung. Aber jeder sollte für sich entscheiden können wie er bezahlen möchte. Dennoch sollte es durchaus später auch mal möglich sein, dass man bei bestimmten Geschäften nur noch mit Karte zahlen kann.

Die aktuelle Corona-Situation hat dazu beigetragen, dass selbst bei uns um die Ecke beim kleinen Bäcker mit EC-Karte bezahlt werden kann. Sogar kontaktlos, einfach per NFC-Chip. Da man beim Bäcker meist unter 25€ bleibt somit sogar ohne PIN oder Unterschrift. Ich finde das super und wirklich fortschrittlich. Auch der kleine Edeka bei uns im Dorf, der seit Jahren darauf besteht: "Kartenzahlung erst ab 10€" - abgesehen davon, dass dies rechtlich gar nicht mehr zulässig ist (glaube ich), war das häufig sehr nervig. Ich bin eine Person, die selten viel Bargeld im Geldbeutel hat und ich geh oft nur mit ein paar Euro Cash aus dem Haus. Da ich, wenn möglich, mit Karte bezahle, gehe ich nicht oft zum Geldautomaten.

Deutschland liegt im weltweiten Vergleich zurück

Auf der halben Welt kann man nahezu alles mit Karte bezahlen. Auf unseren Reisen haben wir das immer wieder erlebt und auch genossen. Im letzten Winkel Alaskas bei einer Art Flohmarkt. Die Parkuhr in San Francisco, die man einfach mit der Karte aufladen konnte. Eine Flasche Cola im Getränke-Automat für $ 0,79 - kein Problem - Karte vorhalten und fertig. Nicht nur in den USA gängige Praxis, sondern in fast allen anderen Ländern der Welt, die wir besucht haben ist das so möglich. Gerade auch auf Reisen entfällt so das lästige Wechseln von Geld im Vorfeld und das damit verbundene Herumtragen von relativ viel Bargeld. Vor zwei Jahren war ich für vier Tage in Prag ohne einen einzigen Euro in Kronen gewechselt zu haben. Während man in Deutschland damals noch nicht mal in jedem Supermarkt mit Karte bezahlen.

Jetzt haben wir hier auch langsam diesen Zustand. Nicht nur das, sondern die Unternehmen flehen fast darum doch bitte mit Karte zu bezahlen. Datenschützer jammern natürlich wieder, dass man nachverfolgen kann wer wann und wo was eingekauft hat. Auf der anderen Seite kaufen zwei Drittel der Bevölkerung regelmäßig im Internet ein und geben auch hier diese Informationen preis. Auch die Angst des Kartenverlustes ist relativ. Bis 25€ kann man in der Regel ohne PIN bezahlen, aber auch nur solange bis man den Verlust bemerkt und die Karte sperrt. Wenn man einen Geldbeutel mit 170€ Cash verliert sind diese in der Regel immer weg. Ich finde, wenn man sich richtig verhält und gewisse Schutzmaßnahmen für die Karten beachtet, gibt es hier keinen Grund zur übertriebenen Sorge.

Bleibt das Umdenken auch nach Corona?

Bleibt dieses Umdenken auch im Bereich der Kartenzahlung nach Corona erhalten. Ich persönlich denke schon, denn immer mehr Menschen lernen die Vorteile zu schätzen, die die Kartenzahlung mit sich bringt. Sowohl auf Käufer, als auch auf Verkäuferseite gibt es mehr Vorteile als Nachteile. Die Zeiten in denen die Gebühren bei Kartenzahlung, seitens der Geldhäuser für den Verkäufer unmenschlich hoch sind, sollten auch vorbei sein. Ich würde es begrüßen, wenn man diese Entwicklung weiter voran treibt, denn ich genieße es immer und überall mit Karte zu zahlen. Dennoch muss das Bargeld nicht komplett verschwinden, denn gerade den Umgang mit Geld lernen Kinder bestimmt besser mit einem Taschengeld in Bargeldform. Auch sonst gibt es mit Sicherheit einige Fälle in denen Bargeld noch Bestand haben wird.

Hier geht es zum ersten Teil der Serie: Teil 1 - Webshops